Mein verlorener Sohn wird heute 37 Jahre alt.
Ich widme ihm die folgenden Gedanken.
Auf Sparflamme
Die särbelnde Flamme tief in meiner Bienenwachskerze will so gar nicht zu ihrer Grösse passen. Liegt es am dünnen Doch? Bietet die Kerze zu wenig Raum für das Licht, das grösser und heller sein könnte?
Die Erklärungen taugen nicht. Einzig zählt, dass das Licht stetig weiter brennt – es kümmert sich nicht um unsere Fragen nach Gross oder Klein, nach Stark oder Schwach, nach Hin oder Her – leuchtet still vor sich hin, erhellt alle, die sich dafür öffnen.
Darum:
Woher die Enge im Herzen –
ertragen wir die Liebe nicht?
Warum die Füsse so kalt –
stören wir den Fluss der Wärme?
Woher die Gleichgültigkeit –
verkraften wir die Not nicht?
Warum auf Sparflamme –
dämmen wir selber das Licht?
Die Kraft, die viele Gott nennen
weitet enge Herzen
wärmt kalte Füsse
trägt im Leid
schafft Raum für Licht,
lässt uns
auftauen
lieben
mitfühlen
leuchten,
die ewige Kraft.
Iba 6.11.2019
